FUSSBÄLLE ODER TENNISBÄLLE: Im Fadenkreuz der Fußballterroristen!

Tausende gehen seit Wochen für die Demokratie auf die Straße. Aber für welche Demokratie?

In einer Demokratie gelten bestimmte Grundsätze und Rechte, die die Handlungen von Regierungen, politischen Parteien und Bürgern regeln. Diese Grundsätze umfassen normalerweise Meinungsfreiheit, Versammlungsfreiheit, das Recht auf politische Teilhabe, die Gewaltenteilung sowie den Schutz von Minderheitenrechten.

Aber inzwischen laufen in unserer Demokratie die Wahrnehmungen dieser Rechte vielfach aus dem Ruder, weil einzelne Gruppen und Minderheiten versuchen nicht ihre Rechte, sondern allein Ihre Ideologien durchzusetzen. Hierzu gehören insbesondere die Klimaterroristen und neuerdings auch die sogenannten organisierten Fangruppen, die sich nunmehr zu Fußballterroristen entwickeln, wie u.a. am 09.02.2024 beim 2.Liga-Spiel HSV gegen Hannover 96 gesehen. Es ist kein friedlicher Protest mehr und auch nicht nur Geschmacklosigkeit, wenn dort Banner mit Fadenkreuzbildern vom Geschäftsführer und Mehrheitsgesellschafter von Hannover 96 gezeigt werden und versucht wird mit Tennisbällen, wie übrigens auch bei vielen anderen Liga-Spielen, die Austragung des Wettbewerbs zu stören.

Das Recht auf friedlichen Protest ist zwar eine grundlegende Säule der demokratischen Gesellschaft. Aber das Hinzufügen von Fadenkreuzen oder anderen bedrohlichen Symbolen zu Bildern von Personen kann nicht als friedlicher Protest angesehen werden. Solche Handlungen könnten als Bedrohung oder Einschüchterung interpretiert werden und gefährden möglicherweise die Sicherheit und das Wohlergehen der betroffenen Personen.

Aber worum geht es bei diesen Protesten überhaupt? Es geht darum, dass eine Organisation in einer freien, demokratischen und geheimen Wahl eine Abstimmung vorgenommen hat. Das Recht auf geheime Wahlen ist ein wichtiger Bestandteil von Wahlprozessen in unserer Demokratie und dient dazu, die Freiheit der Wähler zu schützen und politischen Druck oder Manipulationen zu verhindern.

Da das Ergebnis dieser geheimen Abstimmung nun einer Minderheit nicht passt, wird das Ergebnis angezweifelt, weil angeblich eine Person nicht entsprechend den Vorgaben abgestimmt haben soll. Aber was ist das für ein demokratischer Vorgang? Artikel 38 Absatz 1 GG legt fest, dass Wahlen und Abstimmungen geheim sind. In der Regel gilt somit auch für Abstimmungen von Vereinen und Organisationen das Prinzip der geheimen Wahl.

Da es eine geheime Abstimmung war, kann niemand feststellen wie von Einzelnen abgestimmt wurde, es sei denn derjenige gibt seine Entscheidung preis, wobei aber auch dann niemand überhaupt feststellen kann, ob das wirklich dem tatsächlichen Abstimmungsverhalten entspricht. Bei einer knappen Entscheidung könnte also jeder, der an der Wahl Beteiligten die entscheidende Stimme pro oder kontra abgegeben haben.

Nun sind die, bei der Abstimmung unterlegenen Parteien aber nicht bereit, dieses demokratische Verfahren anzuerkennen, und wollen nun offensichtlich so lange abstimmen lassen, bis das Ergebnis ihnen passt. Und dieses versuchen sie nun mit undemokratischen Protesten durchzusetzen, statt, wie es in einem Rechtsstaat sein sollte, wenn Unregelmäßigkeiten vermutet werden, dieses auf rechtsstaatlichen Weg klären zu lassen.

Ist das also Teil der Demokratie, für die inzwischen eben Tausende auf die Straße gehen? Ist das noch ein Rechtsstaat, wo mit Nötigung versucht wird eigene Interessen durchzusetzen, wo Bürger in Geiselhaft genommen werden, wie bei den Streiks im ÖPNV, Bahn oder Luftverkehr oder bei Klebeaktionen der LG, wo eben auch Grundrechte anderer, wie die Bewegungsfreiheit, als ein grundlegendes Recht, das in Artikel 11 GG verankert ist, verletzt werden.

Es geht auch in einer Demokratie immer um die Verhältnismäßigkeit der Mittel, und die sind inzwischen in unserer Republik schon vielfach überschritten. Der Protest der Fußballszene, ob berechtigt oder nicht, darf und soll stattfinden aber dann mit Maß und Verhältnismäßigkeit. Und so ein friedlicher Protest könnte auch dadurch ausgetragen werden, dass diejenigen die meinen mit den Maßnahmen der DFL nicht mitgehen zu können, für mehrere Spieltage den Stadien fernblieben. Dann könnte man auch feststellen, ob es sich um eine Mehrheit oder Minderheit handelt.

Und noch eine persönliche Anmerkung: Weshalb richtet sich so ein Protest nicht dann auch gegen die Protagonisten des Spiels und deren schmarotzende Berater, die ja die Preise immer weiter in die Höhe treiben? Selbst limitiert begabte Spieler verdienen heute im Jahr mehr als ein Mindestlohnempfänger in mehr als 30 Jahren. Und weshalb protestiert man nicht auch für eine Salary Cap? Für mich alles Zeichen, dass der Protest allein ideologisch motiviert ist als das dahinter ehrenwerte Interessen des Fußballs stehen! Und wann erhebt sich einmal die wie immer „schweigende“ Mehrheit gegen diese Proteste und diesen „Terror“ der organisierten Fanszene?

Auch ich bin letztlich kein großer Freund der selbstherrlichen, arroganten, opportunistischen und überheblichen Typen dieser DFL. Deshalb habe ich bereits vor längerer Zeit meinen persönlichen Protest dahingehend für mich ausgelegt, dass ich mich gänzlich vom Fußball verabschiedet habe. Aber nicht wegen einer Positionierung gegen den Kommerz, sondern pro Kommerz und wegen dieser infantilen Heuchelei von Tradition und Kommerz. Diese DFL ist nicht in der Lage klare Strukturen für marktwirtschaftliche Kriterien im Fußballbusiness zu schaffen und zu kommunizieren. Man heuchelt von Werten, Ethik des Sports und Toleranz. Aber wo sind diese Werte? Im Fadenkreuz?  

Im Übrigen habe ich auch das Spiel am 09.02.2024 nicht gesehen, sondern lediglich die Berichterstattung darüber wahrgenommen. Und es geht mir auch nicht vorrangig um den Fußball, es geht um die Demokratie, für die im Moment so sehr gestritten wird, die aber durch solche und viele andere undemokratische Aktionen immer mehr beschädigt wird.

Ich freue mich jedenfalls auf die NFL, auf den Super Bowl LVIII, auf authentischen Profisport und Entertainment at its best!!!

Mein Post vom 08.02.2024 in gleicher Sache:

„Wenn die Liebe zum Fußball zur Herrschaft des Profisports wird: Die Kontroverse um die Fankultur als Diktatur des Profifußballs“ https://www.linkedin.com/feed/update/urn:li:activity:7161378779607547906/

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