DER VERLOGENE PROFIFUSSBALL

Fußballtennis wird fortgesetzt. Die sogenannten „echten“ Fans, die sich den Sport zu Eigen gemacht haben, setzen ihr Regime fort. Es ist alles ziemlich verworren. Diejenigen, die beanspruchen, den Fußball allein zu besitzen, sind jedoch unfähig, zu kommunizieren, wie sie sich ihr „Eigentum“ genau vorstellen.

Es wäre wünschenswert, diese kruden Gedanken einmal nachvollziehen zu können. Wie wollen SIE den Fußball finanzieren? Wollen sie einen Fußball ohne exorbitante Gehälter und Ablösesummen? Wollen sie Fußball ohne Einflussnahme von Spielerberatern, die die Preise in die Höhe treiben? Wollen sie eine Salary Cap für den Profifußball? Wollen sie bei allen sportlichen und wirtschaftlichen Entscheidungen mitreden? Oder möchten sie möglicherweise gar keinen Profifußball mehr?

Leider herrscht derzeit in diesem Land eine Situation, in der niemand mehr in der Lage zu sein scheint, seine Absichten klar zu kommunizieren. Es hat sich zu einem Standard entwickelt – sei es in der Politik, der Gesellschaft oder im Geschäftsleben -, dass jeder nur noch Forderungen stellt, ohne gleichzeitig Lösungsvorschläge anzubieten. Und deshalb verlieren Deutschland und der Fußball den Anschluss.

Diese Situation steht auch für die DFL. Wofür steht diese selbstherrliche Organisation eigentlich? Für Tradition im Fußball oder für Kommerz? Auch hier fehlte von Anfang an eine transparente Kommunikation und ein Diskurs. Und zwar nicht mit der sogenannten „aktiven“ Fanszene, sondern mit allen Anhängern des Fußballs, und zwar auf beiden Seiten der roten Linie. Das schließt auch eine transparente Diskussion um 50+1 ein. Es ist absolut heuchlerisch und opportunistisch, wie mit so einem Thema umgegangen wird. Denn es ist immer noch eine Frage, wie soll sich der Profifußball finanzieren? Wollen das etwa die „aktiven“, organisierten Fans jetzt übernehmen? Sind die in der Lage den globalen Fußballmarkt zu regulieren?

Dieser Profifußball hier in Deutschland ist so verlogen, weil er sich einerseits die Tradition in die Tasche lügt, und andererseits keinen Weg findet, das heuchlerische Chaos aufzulösen.

OK, ich bin da raus, weil ich meinen Fußball inzwischen verloren habe. Ich brauchte auch nie diese sogenannte “aktive“ Fan-Szene, mit ihrem Herdenverhalten, das bei Menschen oder Tieren in einer Gruppe ähnliche Verhaltensweisen zeigt. Für mich stellt sich somit auch die Frage nicht mehr, wie lange es diesen Fußball noch geben wird. Aber es gibt aktuelle Stimmen dazu, wie vom Mainzer Sportvorstand Christian Heidel, der sagte: „Wir machen jetzt den Fußball dadurch kaputt“. Leider gibt es aber auch solche Leute wie Rettich, die Präsidenten von Union und des e.V. von Hannover 96 oder dem ehemaligen Präsidenten von Eintracht Frankfurt, von dem man nicht immer wusste, in welchem Aggregatszustand der sich befand, die über die Grenzlinie feuern.

Vielleicht fällt ja irgendwann eine Entscheidung, ob DFL, DFB und DTB fusionieren sollten!